Pilgerlamas

Auf (Schnupper-) Pilgerwanderungen erkunden wir die Natur und öffnen uns mit allen Sinnen für das Wunder der Schöpfung. Wir erwarten, in Resonanz zu kommen mit den Lamas, den Vögeln und allen Wildtieren, und wir lassen die Pflanzen und den Boden auf uns wirken. Wir erwarten, über die Schöpfung die Liebe und Kreativität ihres – unseres – Schöpfers zur Welt zu erfahren und verbinden uns mit den anderen Menschen, den Tieren und der ganzen natürlichen Umgebung. Das ist erst einmal Selbstzweck. Wir erleben, von den Lamas bedingungslos und voraussetzungslos angenommen zu werden. Sie schauen sich die Menschen genau an, die auf ihre Weide kommen, schätzen einen respektvollen Umgang und zeigen dann eine große Bereitschaft, alle unsere Wege mitzugehen. Sie nehmen uns mit in ihre Welt der Weide, des Waldes, der Wiesen und Felder und öffnen uns die Augen für den großen Reichtum, der uns täglich umgibt. Wir erleben, willkommen zu sein in der Schöpfung. So kultivieren wir im Gegenüber zu den Tieren eine „tiergestützte Spiritualität“ – die Erfahrung, dass für unsere Seele und unseren Leib gesorgt ist und wir verbunden sind mit der Schöpfung. So liegt es auch sehr nahe, immer wieder einfach „Danke“ zu sagen.
Die vielen guten Erfahrungen, dass für unsere Seele und für unseren Leib gesorgt ist, stärken uns den Rücken, auch selbst fürsorglich tätig zu werden und unseren guten, passenden Platz im Gesamtgefüge der Schöpfung zu suchen: Auch selbst das Wunder der Schöpfung zu behüten und zu beschützen, z.B. auf ökumenischen Pilgerwegen für Klimagerechtigkeit. Mit all diesem Nehmen und Geben verkündigen wir die Liebe von Jesus Christus nicht nur zu uns Menschen, sondern auch zum gesamten Kosmos – in traditioneller Sprache heißt das „Evangelium“, die „gute Botschaft“ eines versöhnten und versöhnlichen Miteinanders von Menschen und Tieren, dem Boden, der Luft und dem Wasser – untereinander und mit dem Ursprung allen Lebens.