Wilde Kirche: Dem Heiligen begegnen

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Als Netzwerk Wilde Kirche glauben wir an die Versöhnung Gottes mit aller Kreatur und der ganzen Erde (2. Kor. 5, 19) und suchen nach Wegen, das Evangelium von der Liebe des Schöpfers „aller Kreatur“ zu verkündigen. (Markusevangelium 16,15)

Wir setzen uns ein für eine ganzheitliche Form von Glauben und Theologie, Kirche und Leben.
Das Evangelium erweist sich darin als transformatorische Kraft, die die Haltung zur Schöpfung ändert und eine neue Welt mitgestaltet.

Leitmotiv ist die Hoffnung von Paulus in der Bibel: Kol.1 / 15–20

„[Jesus Christus] ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene vor aller Schöpfung. Denn in ihm wurde alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Mächte oder Gewalten; es ist alles durch ihn und zu ihm geschaffen. Und er ist vor allem, und es besteht alles in ihm. 18 Und er ist das Haupt des Leibes, nämlich der Gemeinde. Er ist der Anfang, der Erstgeborene von den Toten, auf dass er in allem der Erste sei.“

Und in Römer 8,20–22 heißt es: „Die Schöpfung ist ja unterworfen der Vergänglichkeit – ohne ihren Willen, sondern durch den, der sie unterworfen hat –, doch auf Hoffnung; denn auch die Schöpfung wird frei werden von der Knechtschaft der Vergänglichkeit zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes. Denn wir wissen, dass die ganze Schöpfung bis zu diesem Augenblick seufzt und in Wehen liegt.“

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Das Netzwerk Wilde Kirche versteht sich als Teil der Erneuerungsbewegung von Kirche und Spiritualität. Wilde Kirchen schaffen Biotope für die „Renaturierung“ des Glaubens. Sie arbeiten daran, unsere Beziehungen zu uns selbst, zur Schöpfung und zum Schöpfer zu erneuern – in gelebter Gemeinschaft.

Dazu vernetzen sich Schlüsselpersonen der einzelnen Wilden Kirchen, die sich mit dieser Vision identifizieren. Das Netzwerk fördert den kollegialen Austausch untereinander und will dazu beitragen, dass weitere Wilde Kirchen entstehen. In persönlichen Begegnungen und Netzwerktreffen werden Erfahrungen geteilt, wie Schöpfungs­spiritualität erlebt wird und zum Ausdruck kommen kann. Wilde Kirchen sind in unterschiedlichen naturnahen Kontexten aktiv. Sie ermöglichen zum Beispiel das Pilgern mit Lamas oder das Waldbaden. Sie bauen Baumhäuser oder lassen Kinder darüber staunen, wie ein Bienenvolk miteinander lebt. Mit der Schöpfung entdecken sie den Schöpfer, Erlöser und Erhalter. In der gelebten Gemeinschaft spiegelt sich die Liebe von Jesus Christus zu aller Kreatur, genauso wie in den heilsamen Begegnungen mit den Tieren und Pflanzen.
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